Kakao, Bäume und Klimaschutz - Strategien zur Anpassung an den Klimawandel
Einführung in das Projekt
Dieses Projekt unterstützt Kakaobäuerinnen und -bauern in Peru bei der Verbesserung der Klimaanpassung und der Widerstandsfähigkeit durch die klimaverträgliche Anbaumethode der Agroforstwirtschaft. Die Bauern stehen im Mittelpunkt des Projekts: Es bietet ihnen Bildung, Kakaosetzlinge, finanzielle Anreize und fördert gute landwirtschaftliche Praktiken.
Was ist das Hauptziel des Projekts?
Das Projekt zielt darauf ab, die Klimaresilienz der Bauernkooperative Norandino zu verbessern. Es konzentriert sich auf die Förderung vielfältiger Agroforstsysteme, die einen ökologisch, wirtschaftlich und sozial nachhaltigen Kakaoanbau unterstützen. Zu den Zielen gehören die Kohlenstoffbindung, die Förderung der biologischen Vielfalt, die Steigerung des landwirtschaftlichen Einkommens und die Verbesserung der Kakaoqualität.
Im Rahmen dieses Projekts sollen Agroforstsysteme entwickelt werden, die den Bedürfnissen und Visionen der Landwirte Priorität einräumen und sich gleichzeitig an die lokalen Bedingungen anpassen, um die Ressourcennutzung und die Widerstandsfähigkeit zu optimieren. Neben der Umsetzung ökologischer Kakaoanbaupraktiken dient das Projekt als Lern- und Experimentierplattform, die es den Bauern und Feldtechnikern ermöglicht, verschiedene Ansätze der Agroforstwirtschaft und agroökologische Konzepte zu erforschen und zu testen. Am Ende des Projekts werden die Bauern selbst entscheiden, ob und wie sie die agroforstlichen Praktiken weiterführen wollen.
Ort Peru |
Dauer 2024- 2026 |
Anzahl der Begünstigten 400 Haushalte |
Umsetzung der Partnerschaft Norandino und Chocolat Stella Bernrain |
Projektpartner Choba Choba |
Budget Total: CHF 260 000 Beitrag SECO: CHF 100 000 |
Wie wird das Projekt zu einer nachhaltigen Kakaoproduktion beitragen?
Gemeinsam mit den Bauern von Norandino fördert und implementiert das Projekt Agroforstsysteme für Kakao, die die biologische Vielfalt fördern, Kohlenstoff binden und die Widerstandsfähigkeit und Vielfalt der Produktionssysteme erhöhen. Darüber hinaus zielt das Projekt darauf ab, die Qualität des Kakaos durch den Einsatz von fermentierten organischen Düngemitteln und eine verbesserte Verarbeitung nach der Ernte zu verbessern, damit die Bauern auf dem Kakaomarkt einen besseren Preis erzielen können.
Das Projekt trägt zur Roadmap 2030 von SWISSCO bei, die eine abholzungsfreie und klimafreundliche Kakaolieferkette vorsieht. Durch Diversifizierung und Qualitätsverbesserung sowie die Förderung der Widerstandsfähigkeit der Betriebe werden die Projektaktivitäten die Bauern zudem dabei unterstützen, ein existenzsicherndes Einkommen für ihre Haushalte zu erzielen.
„Im Rahmen dieses Projekts wollen wir mit den Kakaobauern zusammenarbeiten und zeigen, dass Kakao-Agroforstwirtschaft mehr ist als eine landwirtschaftliche Praxis - sie ist eine Verpflichtung gegenüber dem Land, eine Partnerschaft mit der Natur und ein Mechanismus zur Anpassung an den Klimawandel für eine nachhaltige Zukunft unserer Region.“
Claudia Vasquez Miñope, Koordinatorin für Wiederaufforstung bei Norandino
Welche Schritte werden während des Projekts unternommen?
In Workshops und Schulungen lernen die Landwirte, wie man Agroforstsysteme einrichtet und pflegt, organische Düngemittel herstellt und verwendet und geeignete Nachernteverfahren anwendet. Technisches Projektpersonal wird die Landwirte während des gesamten Projekts unterstützen und anleiten und ihnen bei der Planung, Anpflanzung und Pflege von Agroforstsystemen behilflich sein. Darüber hinaus wird das technische Personal mit der Einrichtung von Baumschulen, Produktionssystemen für organischen Dünger und Nachernteeinrichtungen betraut.
Einer der ersten Schritte ist die Einrichtung einer Baumschule für Schatten- und Kakaobäume.
James Rengifo Piñero - Koordinator des Projekts vor Ort
Auf einer Kakaoparzelle in San Juan the Shitari, einer der an dem Projekt beteiligten Gemeinden.
Der Landwirt Segundo Provilan Morales Pintado, der in Huicungo lebt und arbeitet und an dem Projekt
Was ist das Innovative an diesem Projekt?
Dieses Projekt zeichnet sich durch seinen innovativen Ansatz in mehrfacher Hinsicht aus. Erstens setzt es mit restor.eco fortschrittliche Überwachungstechniken ein, die eine präzise und langfristige Bewertung der Nachhaltigkeit mittels Satellitenbildern ermöglichen. Darüber hinaus leistet es Pionierarbeit bei der Umstellung vom reinen Kohlenstoffausgleich auf proaktive Investitionen in nachhaltige Lieferketten. Die Nutzung der Norandino-Keimbank für Kakaosorten sorgt für Widerstandsfähigkeit und Produktivität, während ein bäuerlicher Ansatz die Anpassung an die lokalen Bedürfnisse und Bestrebungen gewährleistet und einen neuen Standard für Agroforstinitiativen setzt.
Wie trägt das Projekt zur Verbesserung der (wirtschaftlichen) Situation von Mädchen und Frauen bei?
Das Projekt verbessert die wirtschaftliche Situation von Mädchen und Frauen durch umfassende Initiativen zur Gleichstellung der Geschlechter erheblich. In allen Projektgemeinden werden Workshops zur Gleichstellung der Geschlechter durchgeführt, um das Bewusstsein zu schärfen und Praktiken zum Abbau gesellschaftlicher Unterschiede zu fördern. Besonderes Augenmerk wird auf die Stärkung von Frauen und Jugendlichen durch die Ausbildung von Führungskräften und die Einrichtung von Frauenausschüssen gelegt. Darüber hinaus legt das Projekt den Schwerpunkt auf den Aufbau von Allianzen zwischen Frauen und Männern, um Chancengleichheit und Entscheidungsfindung zu gewährleisten und so eine nachhaltige Entwicklung und Wachstum zu fördern.
Autor:
Manuel Holzer
Leiter Nachhaltigkeit